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Agenda Pullach 2030

Bericht des Teams "Urbanes Gärtnern" mit Planungen für 2022

In seiner Sitzung am 29. April 2019 hat der Pullacher Gemeinderat  beschlossen, die UN-Resolution „2030 – Agenda für nachhaltige Entwicklung: Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene gestalten“ zu unterzeichnen. Damit unterstreicht die Gemeinde ihr Ziel, sich konkret für eine nachhaltige Entwicklung zu engagieren und eigene Maßnahmen nach innen und außen sichtbarer zu machen.

Hierfür ist geplant, in einem breiten Bündnis gemeinsam mit lokalen Akteuren und den Bürgerinnen und Bürgern geeignete Formate zu entwickeln und anzustoßen. Am 4. März 2020 fand die Kick-Off-Veranstaltung zur Gründung der „Lenkungsgruppe Agenda 2030 für global nachhaltige Entwicklung“ im Pullacher Bürgerhaus statt.

Im Rahmen der Lenkungsgruppe sollten vorerst vorrangig drei der insgesamt 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Naonen (SDG – Sustainable Development Goals) vorangetrieben werden, da hierzu bereits konkrete Beschlüsse im Pullacher Gemeinderat gefasst wurden:

● Ziel Nummer 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden

● Ziel Nummer 12: Nachhaltige Konsum- und Produkonsmuster

● Ziel Nummer 13: Maßnahmen zum Klimaschutz.

Langfristig sollen alle 17 Ziele umgesetzt werden.

Die innerhalb der Lenkungsgruppe gebildeten Teams setzten sich mit folgenden Fragestellungen auseinander:

● Wie lassen sich globale Entwicklungsziele auf die Gemeinde übertragen?

● Welche Projekte wären für Pullach wünschenswert und umsetzbar?

● Wie können sich lokale Partner miteinander vernetzen?

Bereits bis Ende 2020 sollten die Teams dem Gemeinderat konkrete Projekte für mehr Nachhalgkeit in Pullach zur Abstimmung vorlegen. Die Corona-Pandemie dämpfte jedoch deutlich das anfangs große Interesse und die Motivation, sich hier einzubringen, so dass nur noch einige Wenige aktiv dabei sind.

Für das SDG 12-Ziel setzen sich derzeit vier Aktive im Team „Urbanes Gärtnern“ ein. Die Aktiven im Team „Solidarische Landwirtschaft“ schlossen sich noch im Jahr 2020 einer zu diesem Thema bereits bestehenden Initiative mit Mitgliedern aus einigen Gemeinden des südlichen Isartals an (sie gründete dann die „Solidarische Landwirtschaft Isartal eG“ mit einer Verteilstation in Pullach für die wöchentliche Belieferung ihrer Mitglieder mit Gemüsekisten).

Das SDG 12 steht für die Förderung von nachhaltigen Konsum- und Produktionsweisen. Das heißt: unser wirtschaftliches Leben dauerhaft so zu organisieren, dass Konsum nicht zulasten von Umwelt und Menschen geht – weder hier vor Ort noch in anderen Ländern. Die natürlichen Ressourcen effizienter einsetzen, die Natur schützen, Menschenrechte und Sozialstandards achten und Handel fair gestalten. Einige Bausteine sind in Pullach schon umgesetzt wie z.B. das Reparatur-Café Pullach oder die Zertifizierung als Fairtrade-Gemeinde.

Das Team „Urbanes Gärtnern“ möchte mit weiteren Bausteinen zur Erreichung der Ziele 11 und 12 beitragen:

● Bildung: Neue Wertschätzung von Lebensmitteln, Naturerfahrung

● Partizipation: Gemeindebild aktiv mitgestalten, sozialen Zusammenhalt stärken

● Mitwelt: mehr Artenvielfalt in Flora und Fauna, geringere CO2-Emissionen durch kürzere Wege, Vermeiden von (Plastik-)Verpackungen für frisch geerntetes Obst/Gemüse

Daraus ist das Projekt “Pullach in aller Munde” entstanden, das 2021 mit der Pflanzung von Naschhecken an sechs verschiedenen Standorten gestartet ist.

In diesem Sinne sollen jetzt weitere Projekte folgen:

● Hochbeete mit Kräutern und essbaren Blumen - über den Ort verteilt

● ein Solidarischer Gemeinschaftsgarten

● eine Saatgutbibliothek - z.B. in der Bücherei

Aktive des Teams "Urbanes Gärtnern" haben dem Umwelt- und Mobilitätsausschuss des Gemeinderats in seiner Sitzung vom 28.6.2022 diesen Bericht vorgetragen und einzelne Projektideen diskutiert. 

Die Naschhecken im Jahr 2022

Im Mai dieses Jahres haben wir die 6 Naschhecken in Pullach inspiziert und uns gefreut, dass alle Naschhecken verlustfrei und relativ gut über den Winter gekommen sind. Bei manchen Sträuchern war es etwas schwierig, Sie wieder zu entdecken, da sie im fortgeschrittenen Frühjahr bereits in Gefahr waren, überwuchert zu werden. Auch sie wurden rundherum vom Gras- und Krautbewuchs befreit und anschließend ordentlich gemulcht (siehe die Fotos von der Felsenbirne, die am Ende der Naschhecke am Kindergarten St. Ansgar steht). Jetzt hoffen wir, dass es im kommenden Sommer ausreichend regnet bzw. die Kindergarten-Kinder die Sträucher bei ausbleibenden Regen gießen werden. Dann können sie auch gern zum Naschen kommen, wenn die Beeren reif sind.

Hans-Werner Thürk

Naschhecken-Pflanzung im Frühjahr 2021

Die Gruppe Urbanes Gärtnern von der "Agenda Pullach 2030" hat mit Unterstützung der Gemeinde im Frühsommer 2021 in der Nähe von Kindergärten und anderen öffentlichen Flächen Beeren-Sträucher angepflanzt. Sie hat ihr Projekt "Pullach in aller Munde"  genannt, was durchaus wortwörtlich zu verstehen ist - wenn an den Sträuchern reife Früchte hängen. Herr Wolfgang Baumgartner, stv. Leiter des Umweltamts, pflanzte die ersten sechs Sträucher (Beerenobst und eine Felsenbirne) im westlichen Teil des kleinen Parks am Wiesenweg.

 

 

 

Auch Mitglieder der Pullacher Vereine der Madln und Burschen haben sich gern beim Pflanzen engagiert. Im Nu waren die ersten Sträucher auf den Seitnerfeldern neben dem Parkplatz vor der katholischen Kirche in der Erde (Foto mit den Helfern, die beide Flo heißen). Wenn die Sträucher gut an diesem sonnigen Platz anwachsen, werden nicht nur die Kinder des Heilig-Geist-Kindergartens schon in den nächsten Jahren von den reifen Früchten naschen können.

Bis Anfang Juli folgten dann nach und nach die Pflanzungen

- im Bereich der Grünflächen entlang der Margarethenstraße, im Zugangsbereich der AWO-Kindertagesstätte Mäuseburg 

- am Zaun entlang nördlich vom Kindergarten Isarspatzen e.V.

- im oberen Bereich des Wöllner Bergls in der Nähe des Caritas Kindergarten St Ansgar in Großhesselohe

- am Zaun entlang hinter dem Boule-Platz auf der Maibaumwiese

- beim Kinderhort Rabennest - nördlich angrenzend an der Kreuzung Jaiser-/Johann-Bader-Straße.

 

 Weitere Aktionen im Rahmen dieses Projekts sind geplant:

- ein vertikal angelegtes Kräuterbeet im Innenraum der Rundbank auf dem Kirchplatz auf der der Apotheke gegenüber liegenden Straßenseite einrichten sowie

- als Zwischennutzung - auf dem Gelände des ehemaligen Herzoghauses, am Rand der Blühwiese, niedrige Hochbeete mit verschiedenen Kräutern anlegen,

- auf der Wiese westlich der Hans-Keis-Straße einen Muster-Garten mit Gemüsebeeten für die Allgemeinheit organisieren. Hierfür werden am Garteln interessierte Pullacherinnen und Pullacher gesucht (Kontakt: Pullach.in.aller.munde@gmail.com). 

"Pullach in aller Munde" legt Naschhecken an


Urbane Gärten - seit 2017 in Pullach

Vorläufer des Agenda Pullach 2030 Projekts

Nach einem Bericht unserer Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund auf der Webseite der Gemeinde hat unser Gemeinderat im Frühjahr 2017 über den Antrag der Agenda 21 positiv abgestimmt: Pullach soll als eine der ersten Kommunen in Bayern Urbane Gärten erhalten. Wohnungsbaugesellschaft und Gemeindeverwaltung ließen dann im Herbst 2017 am Grundelberg zwei und in der Vormbrocksiedlung drei große Gemüsebeete aufstellen. Rechtzeitig vor dem Frost, damit dieser Humus und Kompost in den Wintermonaten gut durchfrieren konnte, damit die Pullacher „Gemeinschaftsgartler“ direkt vor der eigenen Haustür zum Start im Frühjahr 2018 optimale Bedingungen vorfanden. Doch was sind eigentlich Urbane Gärten?

Die Grundidee der Urban-Gardening-Bewegung sind kommerzfreie Naturräume für alle. Dafür sollen ungenutzte öffentliche Rasen- und Brachflächen in eigener Regie von Bürgerinnen und Bürgern mit öffentlicher Unterstützung in grüne und gleichzeitig lebensfreundliche Umgebungen umgewandelt werden. Die frischen Beete auf den Grundstücken der Wohnungsbaugesellschaft stehen also nicht in der Tradition von scharf abgegrenzten Kleingartenanlagen, sie sind der Anfang von  Bürgergärten.

Diese sollen als gemeinschaftliche Treffpunkte auch zeigen, wie man sich gesund ernährt und wie wertvoll und nachhaltig lokale Lebensmittel direkt vor der eigenen Wohnung sind. Dafür stellen wir Gemeindegrund zur Verfügung und hoffen, dass Sie unser Angebot annehmen und das Projekt zukünftig mit Rat und Tat erfüllen. Besonders würde es mich freuen, wenn Eltern ihren Kindern den Umgang mit der Natur wieder näherbringen würden und gemeinsam erleben, wie viel Spaß es macht, beispielsweise selbst angebautes Gemüse zu ernten.

Symbolisch wurde für die ersten Beete am Grundelberg mit allen Verantwortlichen ein Spatenstich durchgeführt, aus welchem nicht wie sonst üblich ein Betonbau entstehen wird, sondern eigene Nahrungsmittel.